LEUKÄMIE – EINE FORM VON BLUTKREBS – IST SCHWER ZU BEHANDELN. EINE STAMMZELLENSPENDE KANN HILFE BEDEUTEN.
Leukämie ist eine Erkrankung des sogenannten blutbildenden Systems, also des Knochenmarks. Dieses bildet unermüdlich rote und weiße Blutkörperchen, denn jede Sekunde sterben etwa zwei Millionen ab, die sich neu bilden müssen. Ist dieser Prozess gestört, produziert der Körper zu viele unreife und damit funktionsunfähige weiße Blutkörperchen: Man leidet an Leukämie – wörtlich Weißblütigkeit. Jährlich erkranken etwa 39.000 Menschen an Blutkrebs. Bei Kindern ist Leukämie die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung. Allerdings ist sie schwer zu erkennen, da es keine typischen Symptome gibt.
Gespendete Zellen regulieren Blutbildung neu
Während akute Leukämien unbehandelt in wenigen Wochen bis Monaten zum Tod führen, verlaufen chronische Leukämien über einen längeren Zeitraum, ohne dass der Erkrankte etwas davon bemerkt. Zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten chronischer Leukämie gehört die Stammzelltransplantation. Bei einer erfolgreichen Transplantation übernehmen die gespendeten Zellen nach wenigen Wochen die Aufgabe, Blutzellen zu bilden.
Ganz einfach als Spender registrieren lassen
Die potenziellen Lebensretter, die Stammzellspender, teilen ihre Blutstammzellen oder, in selteneren Fällen, auch Knochenmark mit dem Spendenempfänger. Die Gewebemerkmale (HLA-Merkmale) sollten möglichst zu 100 Prozent übereinstimmen. Um Spender und Spendenempfänger zusammenzubringen, gibt es weltweit Datenbanken potenzieller Spender; in Deutschland ist es die DKMS – Deutsche Knochenmarkspenderdatei. Unter dem Motto „Wir besiegen Blutkrebs“ ermutigt sie jeden, der medizinisch geeignet ist, sich als Spender registrieren zu lassen.
DREI FRAGEN AN
Arne Rudolf
Arne, einen Krebspatienten zu spielen ist nicht einfach. Wie hast du dich auf die Rolle vorbereitet?
Was waren deine gründe, dich als Stammzellspender zur Verfügung zu stellen?
❱❱ ARNE RUDOLF:
Ich hatte schon Werbekampagnen von der DKMS gesehen, wusste also, dass man sich als Spender registrieren lassen kann. Aber erst durch die Vorbereitungen auf meine Rolle als leukämiekranker Konstantin wurde mir deutlich, was die Erkrankung bedeutet. Da habe ich beschlossen, dass ich unbedingt helfen möchte und mich als Spender zur Verfügung stellen will.
Hattest du Bedenken, und wenn ja, was hat sie zerstreut?
❱❱ ARNE RUDOLF:
Bedenken hatte ich gar keine, denn ich wurde umfassend über sämtliche Schritte aufgeklärt. Die Registrierung ist völlig risikolos, und wenn man als Spender infrage kommt, ist der Eingriff nicht gefährlich. Zudem kann man immer Nein sagen. Ich würde jedem raten, sich als Stammzellspender registrieren zu lassen.
DIE DKMS
Die Spenderdatei DKMS (vormals Deutsche Knochenmarkspenderdatei) wurde 1991 von dem Manager Dr. Peter Harf gegründet. Anlass war die Leukämieerkrankung seiner Ehefrau. In der DKMS können sich Menschen registrieren lassen, die Knochenmark- bzw. Stammzellspender werden möchten.
2018 waren in Deutschland rund sechs Millionen Spender registriert.
Bildnachweis (von oben nach unten):
CTZ Nürnberg/Valéry Kloubert, Steven Mahner