KOSMOPOLITISCHE STADT IM DREILÄNDERECK ZWISCHEN DEUTSCHLAND, BELGIEN UND DEN NIEDERLANDEN: AACHEN BEGEISTERT DURCH ARCHITEKTUR UND GESCHICHTE.
Mit einer Viertelmillion Einwohner ist Aachen die westlichste Großstadt Deutschlands. Die vom hohen Studierendenanteil geprägte Stadt ist damit auch ein kulturelles Zentrum Westeuropas. Das niederländische Maastricht und Lüttich in Belgien sind nur einen Katzensprung entfernt. Und die Stadt feiert ihre europäische Bedeutung, an die jährlich der Internationale Karlspreis für Verdienste um den europäischen Einigungsprozess erinnert. Karl der Große war zu seiner Zeit der mächtigste Mann Europas und gilt als einer der bedeutendsten mittelalterlichen Herrscher. In Aachen entstand mit dem Bau der Pfalzanlage sein geistiges und politisches Machtzentrum. Karl der Große ist daher prägend für Aachen und Namensgeber des Preises, den bisher unter anderem Persönlichkeiten wie Königin Beatrix und Papst Franziskus oder der Politiker Martin Schulz erhalten haben. Auch der Euro als identitätsstiftende Währung zählt seit 2002 zu den Preisträgern.
Aachens hübsche Innenstadt mit ihren zahlreichen Brunnen, Plätzen und dem spektakulären Rathausbau lädt zum entspannten Bummeln ein. Kunst- und Kulturliebhaber kommen in zahlreichen Museen ebenso auf ihre Kosten wie Architektur-Fans auf weniger ausgetretenen Pfaden.
WELTKULTURERBE AACHENER DOM
795 legten die Baumeister den Grundstein für den Dom. Seitdem ist er gewachsen und immer wieder erweitert und verändert worden. Der Maria geweihte Dom wurde als erstes deutsches Bauwerk in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Und der Bau hat viel erlebt: Insgesamt 30 Könige wurden im Dom gekrönt!
www.aachenerdom.de
Genuss-Tipp: Printen
Eigentlich ein Weihnachtsgebäck, ist die Aachener Printe mittlerweile rund ums Jahr zu haben – zumindest in ihrer Heimatstadt. Der Teig für die länglichen Lebkuchen besteht aus Mehl, Wasser und Süßungsmitteln ohne Zusatz von Fetten. Ihr leckeres Aroma verdanken sie Gewürzen wie Ingwer, Kardamom und Zitrusfrüchten.
Brunnen-Tipp: Schwefelquelle
Der edle Elisenbrunnen mit seiner Wandelhalle und angrenzender Parkanlage stammt aus einer Zeit, als man in Aachen die Mineral-Thermalwasser im Rahmen einer Kur genoss. Der Brunnen ist heute mit einem „Kein Trinkwasser“-Schild versehen, da das Wasser nur unter medizinischer Aufsicht getrunken werden darf. Den schwefeligen Geruch kann aber jeder schnuppern.
Architektur-Tipp: Bilal-Moschee
Ein ungewöhnliches Gotteshaus findet sich auf dem Gelände der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule: die in den 60er-Jahren im Stil des Brutalismus errichtete und später erweiterte Bilal-Moschee. Sie ist die fünftälteste noch operierende Moschee in Deutschland.
www.izaachen.de
Noch ein Architektur-Tipp: Universitätsklinikum
Zugegeben, es liegt etwas außerhalb und mag auch nicht jedermanns Sache sein. Aber das größte Krankenhausgebäude Europas muss man einfach gesehen haben. Seine Hightech-Architektur erinnert an futuristische Visionen und hat dem 1985 eingeweihten Gebäude schon jetzt zum Denkmalstatus verholfen.
Erlebnis-Tipp: Reittournier
Laut der Dachorganisation des internationalen Pferdesports (FEI) darf jedes Land nur ein großes internationales Reitturnier abhalten: In Deutschland findet dieses in Aachen statt. Der Concours Hippique International Officiel – kurz CHIO – umfasst die Disziplinen Springreiten, Dressurreiten, Vielseitigkeitsreiten, Fahren und Voltigieren. Höhepunkt ist das sonntägliche Springreiten, dessen Sieger der Große Preis von Aachen winkt. Das nächste Pferdefest
findet vom 29.5. bis zum 7.6.2020 statt. www.chioaachen.de
Bildnachweis (oben, links, rechts):
iStockphoto/jotily, /-Teka77; aachen tourist service/Michael Strauch