Start 1/2021 DAS BILD VOM BLUT

DAS BILD VOM BLUT

von Nicole Bichler

UNSER BLUT ERFÜLLT VIELE AUFGABEN IM KÖRPER. DOCH GANZ NEBENBEI IST ES AUCH WICHTIGER AUSKUNFTSGEBER, WENN ES UM UNSERE GESUNDHEITLICHE VERFASSUNG GEHT. DIE KANN DER ARZT MITHILFE EINES BLUTBILDES GUT SICHTBAR MACHEN.

Für ein Blutbild werden die Blutzellen untersucht, die zu 95 Prozent aus Blutkörperchen (Erythrozyten) bestehen. Sie sind vor allem beim kleinen Blutbild von Interesse. Neben der Anzahl wird ihre Größe bestimmt sowie das Volumen und die Konzentration ihres Farbstoffs Hämoglobin. Aber auch die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) werden mengenmäßig erfasst.

Mediziner können nun aus den neun erhobenen Werten viel über den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ablesen: So hinterlassen etwa Alkoholkonsum, Stress, eingenommene Medikamente und Strahlenbehandlungen ihre Spuren im Blut. Auch bisher unentdeckte Krankheiten können sich im Blutbild zeigen, besonders dann, wenn sie eine entzündliche Komponente haben, wie Infektionskrankheiten oder Tumore. Für einen eindeutigen Befund sind dann aber üblicherweise noch andere Diagnosemethoden nötig.

In der Regel wird das kleine Blutbild gemacht, wenn ein Patient länger unter unspezifischen Beschwerden wie Atemnot, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Schwindel leidet.

Großes Blutbild

Ein großes Blutbild veranlasst der Arzt immer erst dann, wenn sich im kleinen Auffälligkeiten zeigen. Bei dieser weiterführenden Untersuchung werden die weißen Blutkörperchen unter die Lupe genommen, die den Körper vor schädlichen Eindringlingen schützen sollen. Weil die verschiedenen Arten der Körperchen (Granulozyten, Monozyten, Lymphozyten) näher bestimmt werden, nennt man das große Blutbild auch Differenzialblutbild.

Darstellung der Zusammensetzung des Blutes

45 % des Blutes bestehen aus Blutzellen – den roten und weißen Blutkörperchen sowie den Blutplättchen. 55 % bestehen aus Blutplasma (Wasser, Eiweiß, Stoffwechselprodukte).

DER HÄMATOKRIT-WERT
Ein bekannter Wert aus dem kleinen Blutbild ist der Hämatokrit. Er zeigt an, wie das Verhältnis zwischen Blutzellen und Blutplasma ist. Je mehr Zellen es enthält, desto dickflüssiger ist das Blut. Zähflüssiges Blut erhöht das Risiko von Schlaganfall und Thrombose.

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