DAS HERZ: KLAPPT DOCH!

Schätzungsweise leidet mittlerweile mehr als jeder achte über 75-Jährige an einer Herzklappenerkrankung. Am häufigsten ist es die Aortenklappe, die nicht mehr richtig arbeitet. Die Beschwerden, die eine Aortenstenose –  eine schwerwiegende Herzklappenerkrankung  –  hervorruft, sind unspezifisch und entwickeln sich oft schleichend:

• Kurzatmigkeit oder Atemnot
• Schnelle Ermüdung oder Schwächegefühl
• Allgemeiner Leistungsabfall und zunehmende Schwierigkeiten bei körperlicher Anstrengung
• Enge- oder Beklemmungsgefühl in der Brust

„Wenn Sie deutlich schneller Atemnot bekommen, beispielsweise beim Treppensteigen, oder sich schon nach einem kurzen Spaziergang erschöpft fühlen, sollten Sie das ernst nehmen“, sagt Dr. Behrouz Kherad, Facharzt für Innere Medizin mit Schwerpunkt Kardiologie aus Berlin und Vorsitzender der Initiative Herzklappe. „Zusätzliche Schwindel-
gefühle sind ein Warnzeichen.“ Doch das Gute ist, dass der Hausarzt mit dem Stethoskop unaufwendig abklären kann, ob die Beschwerden tatsächlich auf eine Herzklappenstörung zurückgehen. „Unzureichend arbeitende Herzklappen äußern sich durch spezifische Geräusche“, erläutert Dr. Behrouz Kherad. Diagnostizierte Herzklappenerkrankungen lassen sich oft gut – manchmal sogar minimalinvasiv – operieren, unbehandelt führen sie hingegen häufig in wenigen Jahren zum Tod.

KLAPPEN, AUF DIE ES ANKOMMT
Im Herzen befinden sich vier Klappen, die den Blutfluss regulieren. Meist ist es Verschleiß, der dazu führt, dass die Klappen verkalken und sich verengen oder nicht mehr richtig schließen. Der Blutfluss im Herzen ist gestört. Eine beginnende Schwäche der Klappen gleicht das Herz zunächst dadurch aus, dass es kräftiger pumpt. Geht das über viele Jahre, verdickt sich auch der Herzmuskel und wird unflexibler. Das kann zusätzlich zu einer Herzschwäche führen.