Start 1/2021 SPIELEND GESUND: KINDERAUGEN

SPIELEND GESUND: KINDERAUGEN

von Nicole Bichler

KURZSICHTIGKEIT ENTWICKELT SICH OFT SCHON IN DER KINDHEIT. DIE GRÜNDE REICHEN VOM DAUERBLICKEN AUF BILDSCHIRME BIS ZUM MANGEL AN TAGESLICHT. EIN EINFACHES MITTEL HILFT, DEM VORZUBEUGEN: AUSGIEBIG DRAUßEN ZU SPIELEN.

Das kindliche Sehvermögen ist erst im Alter von zehn bis zwölf Jahren voll ausgebildet. Dann sehen Kinder räumlich so gut wie die Großen und verfügen über ein Gesichtsfeld, das dem von Erwachsenen entspricht. Zu einer gesunden Entwicklung der Augen trägt bei, wenn man Kindern von klein auf auch Abwechslung für die Augen bietet: vom bunten Mobile überm Wickeltisch bis zu täglichen Aufenthalten draußen in der Natur, Der häufige Wechsel zwischen nahem und fernem Sehen beim Spielen tut den Augen gut.

Besonders wichtig ist dabei das Tageslicht. Es hemmt bei Kindern das Längenwachstum des Augapfels. Lichtmangel lässt ihn in die Länge wachsen, was Kurzsichtigkeit verursacht – Kinder sehen Gegenstände in der Nähe also gut, entfernte hingegen unscharf. Experten vermuten zudem, dass häufiges langes Spielen an Bildschirmen ebenfalls Kurzsichtigkeit begünstigt. Also: Nichts wie raus in die Natur – mindestens eine Stunde am Tag.

Regelmäßiger Augen-Check

Kinder können Sehprobleme selbst oft nicht zum Ausdruck bringen. Daher sind die regelmäßigen Sehtests im Rahmen der U-Untersuchungen beim Kinderarzt wichtig, um mögliche Sehstörungen frühzeitig zu erkennen. Von ihren Entwicklungsschritten beim Sehen hängt ab, ob Kinder neue Fähigkeiten erlangen: ob sie zum Beispiel als Schüler fit
im Straßenverkehr sind oder in der Schule gut mitkommen. Gehen Sie daher im Zweifel mit Ihrem Kind lieber einmal mehr zum Arzt. Der Berufsverband der Augenärzte rät, alle Kinder spätestens im Alter von zweieinhalb bis dreieinhalb Jahren beim Augenarzt vorzustellen. Gab es in der Familie bereits Fälle von Fehlsichtigkeit, sollten die Kinder schon mit sechs bis neun Monaten augenärztlich untersucht werden.

KURZSICHTIGKEIT BIRGT RISIKEN
Beginnt die Kurzsichtigkeit schon im Kindesalter, besteht die Gefahr, dass sich die Sehfähigkeit bis ins ­Erwachsenenalter weiter verschlechtert. Ab - 6 Dioptrien ist laut der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) das Risiko für schwere Augenerkrankungen wie eine Netzhautablösung, Grünen Star oder Makuladegeneration erhöht.

Mädchen vor Buchstabentafel hält sich ein Auge zu

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