EINE SEPSIS IST EIN MEDIZINISCHER NOTFALL. DOCH ANDERS ALS BEI HERZINFARKT ODER SCHLAGANFALL HABEN VIELE DIESE ERKRANKUNG NICHT „AUF DEM SCHIRM“. GESUNDHEIT ERKLÄRT, WAS EINE SEPSIS AUSMACHT.
Was passiert bei einer Sepsis?
Eine Sepsis – oft auch Blutvergiftung genannt – wird durch eine Infektion ausgelöst. Das kann eine eitrige Wunde sein, aber auch eine innerliche Entzündung. Weil bei einer Sepsis die Erreger – zumeist Bakterien – über Blutbahnen oder Lymphe auf andere Organe übergreifen, muss unser Immunsystem schwere Geschütze auffahren, um die im Organismus herumschwärmenden Erreger unschädlich zu machen. Dabei werden auch gesunde Zellen attackiert.
Die fatale Kombination aus den Giftstoffen der Bakterien und der überschießenden Antwort des Immunsystems kann Organe schwer schädigen und im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie ihre Funktion einstellen und der Blutdruck extrem abfällt: der septische Schock.
Wie wird eine Sepsis behandelt?
Bei einer leichten Sepsis reichen oft Antibiotika, um die Entzündung zu bekämpfen. Bei schweren Verläufen wird der Erkrankte auf der Intensivstation zusätzlich mit Sauerstoff, Flüssigkeit und blutdrucksteigernden Medikamenten versorgt.
Schon bei den ersten Anzeichen einer schweren Entzündung sollte man sofort einen Arzt aufsuchen. Mögliche Symptome sind eine abweichende Körpertemperatur (unter 36 oder über 38 Grad Celsius), erhöhter Puls und eine schnelle Atmung. Bei einer Sepsis kommen dazu noch Schüttelfrost, starke Schmerzen, ein deutliches Krankheitsgefühl, Müdigkeit oder Verwirrtheit und verfärbte oder fleckige Haut. Gerade weil diese Symptome auch bei anderen Krankheiten auftreten, sollte man sie unverzüglich im Krankenhaus abklären lassen. Liegt eine Sepsis vor, entscheiden oft Stunden.
PFLASTER DRAUF!
- Auch kleine Wunden sollten mit einem Pflaster geschützt werden – dass Wunden an der Luft schneller heilen, ist ein Mythos.
- Normale Wunden müssen nicht unter fließendem Wasser gereinigt werden. Nur stark verschmutzte Schürfwunden sollten vorsichtig unter fließendem Wasser gesäubert werden.
- Wunddesinfektionsmittel nur auf die Wundränder, nicht auf die Wunde selbst
auftragen. - Pflaster immer so groß wählen, dass die Kleberänder nicht auf die Wunde gelangen.
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