Start 2/2023 OMEGA-3-FETTSÄUREN

OMEGA-3-FETTSÄUREN

von Nicole Bichler

FETTE ÜBERNEHMEN IM MENSCHLICHEN ORGANISMUS WICHTIGE FUNKTIONEN UND SIND LIEFERANTEN LEBENSWICHTIGER FETTSÄUREN. ZU IHNEN GEHÖREN AUCH DIE OMEGA-3-FETTSÄUREN, DIE ZUM TEIL ÜBER DIE ERNÄHRUNG ZUGEFÜHRT WERDEN MÜSSEN.

Omega-3-Fettsäuren werden nahezu überall im Körper benötigt. Sie unterstützen beispielsweise ein gesundes Wachstum und die Entwicklung bei Kindern, helfen Erwachsenen, den Cholesterinspiegel im Blut auf Normalniveau zu halten, und haben eine positive Wirkung sowohl auf die Gehirnfunktion und Sehkraft als auch auf den Blutdruck, ­die Herzfunktion und den Blutfettspiegel (Triglyceridspiegel). Darüber hinaus können Omega- 3-Fettsäuren das Immunsystem stärken und Entzündungsvorgänge lindern.

Mit der Nahrung aufnehmen

Von den verschiedenen Omega-3-Fettsäuren – sie alle gehören zu den sogenannten ungesättigten Fettsäuren – sind drei für den Körper besonders wichtig: die pflanzliche ALA (Alpha-Linolensäure) und die beiden überwiegend aus Fisch oder Algen gewonnenen Fettsäuren DHA (Docosahexaensäure) und EPA (Eicosapentaensäure). ALA ist essenziell, was bedeutet, dass der Körper sie nicht selbst herstellen kann und wir sie mit der Nahrung aufnehmen müssen. DHA und EPA hingegen kann der Organismus in kleinen Mengen aus ALA selbst her­stellen. Der Umwandlungsprozess wird jedoch mit zunehmendem Alter schwieriger, und schon ein Mangel an Vitamin B6, Zink oder Magnesium kann ihn behindern. Es ist also sinnvoll, auch DHA und EPA auf dem Speiseplan zu haben.

UNGESÄTTIGTE FETTSÄUREN
Sie gelten auch als die „guten“ Fette, da sie unsere Gesundheit positiv beeinflussen können. Zwei Drittel der gesamten Fettaufnahme sollten aus ungesättigten Fettsäuren bestehen. Sie werden unterteilt in einfach und mehrfach* ungesättigte Fettsäuren und sind überwiegend in pflanzlichen Nahrungsmitteln enthalten.

* Chemische Säure, die aus unterschiedlich langen Kohlen­wasserstoffketten aufgebaut ist.

Omega-3 und -6 in Balance bringen

Damit Omega-3-Fettsäuren im Körper gut wirken können, darf unsere Ernährung nicht zu viele Omega-6-Fett­säuren enthalten. Unser Stoffwechsel verarbeitet beide nämlich mithilfe des gleichen Enzyms. Wird es zu stark für Omega-6-Fettsäuren beansprucht, erschwert dies die Aufnahme von Omega-3. Das ist heutzutage mutmaßlich bei vielen Menschen der Fall, weil Omega-6 häufig in fertig verarbeiteten Lebensmitteln zu finden ist sowie in Sonnenblumen- oder Distelöl. Durchschnittlich nehmen wir 10- bis 20-mal mehr Omega-6 als Omega-3 auf. Optimal ist allerdings ein Verhältnis Omega-6 zu Omega-3 von 2,5 zu 1.

Öl-Fläschchen und Leinsamen

Gehaltvolles Leinöl
Leinöl ist ein besonders wertvoller Omega-3-­Lieferant. Es hat einen leicht nussigen Geschmack und passt gut zu Quark mit Pellkartoffeln oder zu Salaten. Achten Sie auf Bioqualität und lagern Sie es dunkel. Zum Erhitzen eignet es sich nicht.

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