IN BAD WÖRISHOFEN IM ALLGÄU STÖßT MAN AN JEDER ECKE AUF SEBASTIAN KNEIPP, DER HIER 40 JAHRE GELEBT UND GEWIRKT HAT, UND STELLT FEST: SEINE LEHRE VERTRÄGT SICH GANZ WUNDERBAR MIT UNSEREN HEUTIGEN ANSPRÜCHEN AN WELLNESS UND DEM WUNSCH, SICH GANZHEITLICH UM DIE EIGENE GESUNDHEIT ZU KÜMMERN.
Bad Wörishofen ist der älteste Kneipp-Kurort in Deutschland. Viele Ärzte, Therapeuten und Bademeister sind hier auf das Naturheilverfahren spezialisiert, das seit 2015 Teil des immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO ist. Doch die Ideen des Sebastian Kneipp lassen sich auch in einem „normalen“ Urlaub gewissermaßen im Vorbeigehen erleben. Zum Beispiel auf einem eineinhalb Kilometer langen Barfußweg. Kneipp empfahl, so oft wie möglich barfuß zu gehen, um den Körper abzuhärten und die Füße zu kräftigen. Für unsere oft in unbequemen Schuhen steckenden Füße ist es die reine Wohltat, über Schlamm, taunasses Gras und feinen Sand zu gehen oder durch einen Bach zu waten.
Radeln, lockern, schnuppern
„Bewegtes Wissen“ ist auch der Gedanke, der hinter dem zehn Kilometer langen Kneipp-Waldweg steckt. Auf dem Rundweg, der sich auch für Radfahrer eignet, informieren zahlreiche Stationen über die Natur und die Lehren des Naturheilkundlers – ausprobieren und mitmachen ausdrücklich erwünscht! Auf einer Bewegungsinsel kann man den Körper mit sanften Fitnessübungen lockern, am „Ort der Rinde“ die vielfältigen Aromen des Waldes erschnuppern, und an einem natürlichen Bachlauf lässt sich Wasser treten. Weil Wasser das wichtigste Element in der Gesundheitsphilosophie des Sebastian Kneipp ist, befinden sich überall in der Stadt kostenlose Anlagen zum Wassertreten und Armbaden sowie einige Trinkbrunnen.
Reizvolles Umfeld
Wer noch weitere Kreise ziehen möchte, dem steht eine wunderschöne Landschaft offen – das Unterallgäu. Der Blick von Wörishofen reicht bei entsprechender Wetterlage bis zu den Allgäuer Alpen, doch die nähere Umgebung der Stadt ist geprägt von gemäßigten Hügeln und ausgedehnten Wäldern. Ob man gemütlich wandert oder radelt – überall gibt es auch kulturell lohnende Ziele, wie das Fuggerschloss in Kirchheim oder das Benediktinerkloster in Ottobeuren. Und wenn auch keine Sehenswürdigkeit im üblichen Sinne – ein immer wieder schöner Anblick sind die Bauernhöfe und die grasenden Kühe auf der Weide.
Mehr Infos: www.bad-woerishofen.de
SEBASTIAN KNEIPP (1821–1897)
Als junger Mann erkrankte der Theologiestudent schwer an der Lunge. Er las Bücher über Wasseranwendungen, praktizierte sie und stellte daraufhin eine deutliche Besserung seiner Beschwerden fest. Neben seinem Amt als Geistlicher im Dominikanerkloster Bad Wörishofen entwickelte Sebastian Kneipp seine Lehre und behandelte Menschen, die bei Ärzten keine Hilfe gefunden hatten. Noch zu seinen Lebzeiten wurde Bad Wörishofen zum gefragten Kurort.
Bildnachweis (von oben nach unten):
Matthias Weissengruber