Start 4/2020 FULDA: DIE BAROCKSCHÖNHEIT

FULDA: DIE BAROCKSCHÖNHEIT

von Nicole Bichler

WER INS HESSISCHE FULDA REIST, ERLEBT EINE RELIGIONSGESCHICHTLICH GEPRÄGTE STADT. BESUCHER TAUCHEN EIN IN DIE REICHE PRACHT VON KIRCHEN UND IHREN SCHÄTZEN – ABER AUCH WELTLICHE ENTDECKUNGEN WARTEN.

Es war ein Bayer, der dem hessischen Fulda in der Barockzeit seine berühmtesten Bauten schenkte: der Architekt Johann Dientzenhofer. Sie zeugen noch heute vom Status der einstigen Residenzstadt. Fürstäbte und Fürstbischöfe zeigten hier als Bauherren ihre Macht. Und sie geizten nicht – zum Glück für den Reisenden, der mit offenem Blick in die Stadt am Ufer der Fulda kommt.

Mit seinen knapp 70.000 Einwohnern ist Fulda eher kompakt und leicht zu erkunden. Die Stadt entstand schon im achten Jahrhundert mit der Ansiedlung eines Klosters. Heute wirkt sie städtischer als ähnliche ihrer Größe. Da im Umkreis von 100 Kilometern keine größere Stadt liegt, ist Fulda ein Zentrum für Kunst und Kommerz für das ganze Umland.

Spiegelkabinett im Stadtschloss Fulda

Üppig im Rokoko-Stil dekoriert:
das Spiegelkabinett im Stadtschloss.

Wahrzeichen St. Salvator

Beginnen wir mit dem barocken Herzen und Wahrzeichen der Stadt: dem Dom St. Salvator. Seit 1752 ist der Sakralbau Bischofs- und Kathedralkirche. Der weiß gehaltene Innenraum enthält sowohl architektonische Schätze als auch wertvolle Skulpturen und Malereien. Besonders das Grab des heiligen Bonifatius in der West-Krypta ist ein Anziehungspunkt für Pilger, die jährlich im Juni auf Bonifatiuswallfahrt gehen. Aus dem frühen Mittelalter stammt die dem Dom benachbarte Michaelskirche. Ihre 822 geweihte Krypta ist nahezu unverändert erhalten geblieben.

Michaelskirche Fulda

Die Rotunde in der Michaelskirche –
eine der ältesten Kirchen Deutschlands.

Eintauchen in die üppige Barockwelt

Auch das barocke Stadtschloss trägt die Handschrift von Johann Dientzenhofer. Das Schloss erfüllt heute mehrere Funktionen: Es beherbergt die Stadtverwaltung; rekonstruierte historische Räume dienen als Festsäle und für Kulturveranstaltungen. Spiegelkabinett und Prunkräume können besichtigt werden.

Verweilen und ausruhen vor den nächsten Besichtigungen kann man im Schlossgarten und in der Orangerie mit ihrer markanten Ananas auf dem Dach – dem Symbol für Exotik und Feierfreuden.

Doch damit nicht genug. Nahe Dom und Schloss befinden sich etliche weitere Gebäude aus dem Barock. Dazu zählen das Paulustor, die alte Hauptwache, die Bürgerhäuser am und um den Bonifatiusplatz und die beiden Adelspaläste: Palais von der Tann und Palais von Buttlar.

Den Blick schweifen lassen

Wer Lust hat auf weite Blicke, steigt den Kreuzweg zum Franziskanerkloster Frauenberg hinauf. Der Klostergarten steht allen Besuchern offen. Von hier hat man eine weite Sicht über die Stadt und bis zur Rhön.

www.tourismus-fulda.de

Bildnachweis:
Christian Tech – Tourismus Fulda