WENN DRAUSSEN KALT UND UNGEMÜTLICH WIRD, STEIGT UNSER BEDÜRFNIS NACH INNERER WÄRME – UND DIE STELLT SICH EIN BEIM VERZEHR VON LEBENSMITTELN MIT „YANG-POTENTIAL“.
Grundsätzlich haben erhitzte Speisen eine wärmende Wirkung auf den Körper, doch nach Meinung vieler Ernährungswissenschaftler gibt es auch Lebensmittel, die kalt genossen einen wärmenden Effekt haben – und warme Lebensmittel, die kühlend wirken. So kann uns etwa ein Smoothie mit Ingwer besser „einheizen“ als ein heißer Pfefferminztee, dessen Inhaltsstoff Menthol den Organismus erfrischt.
Thermische Wirkung nach Yin und Yang
Die Idee der thermischen Wirkung von Nahrung hat ihren Ursprung in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)*. Diese ganzheitliche Gesundheitslehre bewertet Nahrungsmittel sowohl nach ihrem Geschmack als auch nach ihrer Wirkung auf den Körper und unterteilt sie unabhängig von ihrer eigentlichen Temperatur in kühlende, neutrale und wärmende Speisen. Letztere stärken laut TCM die Energie „Yang“ im Körper, die für das Männliche, für Wärme und Dynamik steht. Kühlende Nahrungsmittel hingegen aktivieren die Materie „Yin“, das weibliche Prinzip – assoziiert mit Ruhe, Kühle und Wasser.
Zu den wärmenden Lebensmitteln gehören beispielsweise:
- warmes Porridge-Frühstück mit gekochten Dinkel- oder Haferflocken
- Rosenkohl, Fenchel, Kürbis
- Lauch, Süßkartoffeln und Rotkraut
- Grünkern und Quinoa
- Suppen und Eintöpfe, die möglichst lange köcheln
- Zwiebeln
- fetter Seefisch (Hering, Thunfisch), geräucherter Fisch
- rotes Fleisch, Lamm- und Wildfleisch (in Maßen)
- Pinienkerne, Kokosnuss und Walnuss
Laut TCM kann darüber hinaus eine kühlende Wirkung von Lebensmitteln durch das „Yangisieren“ abgeschwächt werden. Als Kompott zubereitetes Obst, verfeinert mit wärmenden Gewürzen, hinterlässt ein wohligeres Gefühl als frische Früchte. Auch Methoden wie das Pürieren, Trocknen oder das Einlegen in Essig speichern das Yang.
* Die TCM ist nach westlichen Standards nicht wissenschaftlich belegt.
GEWÜRZE ALS WÄRMESPENDER
Mit den richtigen Gewürzen und Kräutern können Sie Ihrem Körper schön einheizen. Wärmend sind alle feurig-scharfen Gewürze wie Pfeffer, Chili, Ingwer oder Curry. Aber auch Koriander, Rosmarin und Thymian, Muskat oder Wacholder eignen sich als Wärmespender – ebenso wie die typischen Wintergewürze Nelke, Kardamom und Zimt.
Bildnachweis:
Shutterstock/Roman Samborskyi; iStock/Liudmilla Zavialova