MIT DER LUST AUF SÜßES IST ES WIE MIT VIELEN DINGEN IM LEBEN – AUF DAS RICHTIGE MAß KOMMT ES AN, DAMIT AUS GENUSS KEIN RISIKO FÜR DIE GESUNDHEIT WIRD.
Süßes schmeckt uns einfach lecker, und die wenigsten können sich der Lust auf zuckerhaltige Lebensmittel entziehen. Das ist kein Wunder, denn unser Gehirn funktioniert noch genauso wie das unserer Steinzeitvorfahren, für die süße Naturprodukte wie etwa reife, zuckerhaltige Früchte überlebenswichtig waren. Anders als sie können wir heute jedoch jederzeit auf Lebensmittel mit viel Zucker zugreifen, ohne dass wir die dadurch zugeführte Energie auch wirklich verbrauchen. Ein Zuckerübermaß kann so zu Krankheiten wie beispielsweise Karies, Diabetes Typ 2 oder Übergewicht und den sich daraus entwickelnden möglichen Folgeerkrankungen führen – etwa Schlaganfall, Herzinfarkt oder einer nicht-alkoholischen Fettleber.
Zucker erkennen
Wird „Zucker“ auf der Zutatenliste der Lebensmittelverpackung angegeben, handelt es sich um den weißen Haushaltszucker – chemisch auch als Saccharose bezeichnet. Darüber hinaus können weitere süßende Zutaten im Produkt stecken, die ähnlich wie Zucker vom Körper behandelt werden: Dextrose (medizinisch auch Glukose genannt), Fruktose, Maltose und Laktose gehören dazu. Sie merken es schon beim Lesen: Die Endung -ose weist auf Zucker hin (Ausnahme: der Süßstoff Sucralose).
Wie viel darf’s denn sein?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt aktuell, in allen Lebensphasen höchstens zehn, am besten jedoch nur fünf Prozent der täglichen Kalorien in Form von „freiem“ Zucker aufzunehmen. Zehn Prozent entsprechen bei 2.500 Gesamtkalorien pro Tag 25 Gramm oder sechs Teelöffeln Zucker. Mit „freiem Zucker“ ist solcher gemeint, der Speisen und Getränken zugefügt wird – also nicht die Süße, die natürlicherweise in Lebensmitteln wie Möhren, Milch oder Erdbeeren enthalten ist. Vor allem industriell verarbeitete Lebensmittel wie Tüten- suppen, Fast Food, Fertiggerichte sowie Soft- und Energydrinks sind oft wahre Zuckerbomben, und leider schrecken Hersteller auch nicht davor zurück, sogenannte Kinderprodukte wie Fruchtpürees oder Kindertee zu übersüßen.
Übrigens:
Bei der Angabe „ohne Zuckerzusatz“ auf Lebensmittelverpackungen kann das Produkt dennoch beispielsweise Süßmolkenpulver oder süße Trockenfrüchte enthalten, die nicht als Zucker deklariert werden müssen.
SO VIEL STECKT DURCHSCHNITTLICH DRIN
1 Glas Orangennektar (200 g): 17 g Zucker = etwa 6 Würfelzucker
Fruchtjoghurt (250 g): 28 g Zucker = etwa 9 Würfelzucker
Frühstücks-Cerealien (100 g): 32 g Zucker = etwa 11 Würfelzucker
Müsliriegel (25 g): 7 g Zucker = etwa 2 bis 3 Würfelzucker
Smoothie aus dem Kühlregal (250 ml): 27 g Zucker = etwa 9 Würfelzucker
Instant-Cappuccino-Pulver (100 g): 62 g Zucker = etwa 21 Würfelzucker
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