AN DER MÜNDUNG DER RUHR IN DEN RHEIN HABEN BESUCHER DIE QUAL DER WAHL ZWISCHEN HOCHKARÄTIGEN MUSEEN, RAUEM RUHRGEBIETS-CHARME UND SPANNENDER INDUSTRIEKULTUR. IDEALERWEISE ERLEBEN SIE EIN BISSCHEN VON ALLEM.
Horst Schimanski Gasse
Die Ankunft per Zug eignet sich für Kunst- und Kulturinteressierte, denn mehrere Attraktionen sind von dort aus leicht erreichbar. Unter anderem das Lehmbruck Museum mit seiner fantastischen Skulpturensammlung befindet sich in der Nähe. Alternativ genießt man Kunst im öffentlichen Raum, zum Beispiel unter Tage: Mehrere U-Bahn-Stationen bringen Architektur und künstlerische Gestaltung zusammen. Berühmtestes Beispiel: Gerhard Richter entwickelte gemeinsam mit Isa Genzken ein leuchtendes Farbkonzept für die Haltestelle König-Heinrich-Platz.
Sechs-Seen-Platte in Duisburg-Wedau
Tipp: Duisburg ahoi!
Weiße Flotte Duisburg (www.t1p.de/b1elb duisburg.de) bietet Rundfahrten; bei der Ruhrorter Personenschifffahrt (www.hafenrundfahrt-duisburg.de) gibt es zusätzlich eine lange Tour zu den „Vergessenen Häfen“.
Mitten in der belebten Fußgängerzone dreht sich eine Skulptur von Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely in einem Wasserbecken. Der „Lifesaver“ ist Teil des Skulpturenwegs Brunnenmeile im Stadtzentrum. Von da sind es nur noch ein paar Schritte bis zum Innenhafen. Der ist heute zu klein für gewerbliche Schifffahrt. So konnte hier ein lebhaftes Viertel mit Gastronomie und kulturellen Highlights entstehen.
Landesarchiv NRW, Hauptsitz und Abteilung Rheinland (im Duisburger Innenhafen)
Größter Binnenhafen
Duisburg mit seiner knappen halben Million Einwohner beherbergt heute den größten Binnenhafen der Welt, an dem unter anderem rund 60 Züge pro Woche aus China ankommen – Duisburg liegt an der Neuen Seidenstraße! Das Stadtgebiet ist recht ausgedehnt. Man kommt mit dem ÖPNV gut voran und kann auch mit einem (Leih-)Rad fahren, weil die Landschaft schön flach ist.
Der „Lifesaver“ im Duisburger Stadtzentrum
Schimmi! – In Ruhrort auf den Spuren der TV-Figur
Vom Zentrum aus nimmt man die Straßenbahn nach Duisburg-Ruhrort. Genau, das ist Kommissar Schimanskis Revier. Aber nicht nur, um auf den Spuren des Kult-„Tatort“- helden zu wandeln, lohnt ein Besuch. Der kompakte Stadtteil vermittelt ein wenig historisches Flair inmitten einer sich wandelnden Großstadt. Zu Ruhrort gehört auch das sehenswerte Museum der Deutschen Binnenschifffahrt – und die ersten Industrieanlagen schieben sich ins Bild.
Noch heute zählt die Stadt zu den Zentren der Stahlindustrie. Dennoch: In manchen Vierteln ist der alte Glanz der Malocherstadt vorüber. Doch durch den Strukturwandel und die Erschließung ehemaliger Anlagen wurde die Industriekultur etwa im Rahmen der „Route der Industriekultur“ erlebbar.
Street-Food-Festival im Landschaftspark Duisburg-Nord
Blick auf den Hochofen 5 im Landschaftspark Duisburg-Nord
Hoch hinaus auf Halde und Hochofen
Einen eigenen Besuch wert ist der Landschaftspark Duisburg-Nord. Auf dem Gelände einer ehemaligen Eisenhütte ist ein ganz besonderer Ort entstanden: ein aufregender Stadtpark, in dem wucherndes Grün und rostende alte Anlagen gemeinsam wirken. Poetisch, aufregend, sportlich oder entspannend – jeder findet dort, wonach ihm der Sinn steht. Ein Erlebnis ist der Besuch der rund um die Uhr kostenlos geöffneten, 180 Hektar großen Anlage bei Nacht, wenn die Hochöfen und Industrieanlagen farbig angeleuchtet sind.
Allen, die auf der Suche nach dem Ungewöhnlichen sind, sei „Tiger & Turtle“ im Süden von Duisburg empfohlen. Die begehbare Achterbahnskulptur befindet sich auf der Halde einer ehemaligen Zinkhütte.
Informationen rund um Urlaub in Duisburg: duisburg-tourismus.de, landschaftspark.de, route-industriekultur.ruhr
Bildnachweis:
Duisburg Kontor, Tanja Evers, Nikolay Dimitrov