ALLES IST MITEINANDER VERZAHNT – DAVON IST DIE GANZHEITLICH ARBEITENDE ZAHNÄRZTIN DR. ANNETTE JASPER ÜBERZEUGT. DAHER IST EINE ZAHNÄRZTLICHE UNTERSUCHUNG SINNVOLL, WENN ES DARUM GEHT, DIE URSACHE FÜR UNTERSCHIEDLICHE BESCHWERDEN ZU FINDEN.
Um zu verstehen, wie Zahnprobleme mit Beschwerden oder Erkrankungen in ganz anderen Bereichen des Körpers zusammenhängen können, ist es sinnvoll, den Aufbau eines Zahns zu kennen.
Jeder Zahn steht mit dem Gesamtorganismus in Verbindung: Das Zahnbein (Dentin) ist von kleinen Kanälchen durchzogen. Die Ausläufer der Nerven und der Gewebsflüssigkeit darin sind mit denen des Körpers verschaltet. Das Zahnmark (Pulpa) im Zahninneren beinhaltet Blut- und Lymphgefäße sowie den Zahnnerv. Sämtliche Zellen sind im Bindegewebe, der Grundsubstanz des ganzen menschlichen Körpers, eingelagert.
Entzündungsherde an den Zähnen – Gift für den Körper
Bakterien und deren Giftstoffe (Toxine) verteilen sich von Entzündungsherden an den Zähnen über die Blutbahn im ganzen Organismus. Die Erreger können eine Sepsis (Blutvergiftung) auslösen oder etwa den Herzmuskel angreifen. Bei einer Parodontitis, einer Entzündung des Zahnbetts, aktivieren Entzündungsstoffe im Blut spezielle Abwehrzellen – mit fatalem Nebeneffekt: Die Botenstoffe mindern die Wirkung des Hormons Insulin, was die Einstellung des Blutzuckers erschwert. Diabetiker leiden überdurchschnittlich häufig an Parodontitis. Sie müssen besonders auf ihre Mundhygiene achten, um schon den Anfängen Einhalt zu gebieten: einer Zahnfleischentzündung. Ist das Zahnfleisch tagelang gerötet, geschwollen und blutet, kann das ein Alarmzeichen sein.
Parodontitis und Unfruchtbarkeit
Erhöhte Entzündungswerte aufgrund von Parodontitis können auch die Fruchtbarkeit einer Frau beeinträchtigen. Vor einer Kinderwunschbehandlung lohnt sich daher der Gang zum Zahnarzt.
Auch ein vereiterter Zahn ist ein massiver Entzündungsherd, der dem gesamten Körper zusetzt. Durch den Dauerstress der Entzündung kann dieser schlechter auf andere Probleme reagieren. Kommen weitere Stressoren hinzu, kann es zum Beispiel zu Migräneanfällen kommen.
» Wenn wir für unsere Zahngesundheit Verantwortung übernehmen, übernehmen wir auch Verantwortung für unsere gesamte Gesundheit. Mit jedem geschädigten Zahn entstehen Wirkungen auf andere Körperbereiche.«
Dr. Annette Jasper
Vor einer größeren Operation empfehlen viele Ärzte, alle sogenannten Zahnherde beseitigen zu lassen. Dann funktionieren auch das Immunsystem und die Wundheilung wieder besser.
Fehlfunktionen des Kausystems und die Folgen
Darüber hinaus kann aber auch eine Fehlfunktion des Kausystems (medizinisch Craniomandibuläre Dysfunktion, kurz: CMD) den Körper beeinträchtigen. Das Kausystem besteht aus Kopf, Ober- und Unterkiefer, Wirbelsäule, Muskulatur und Zähnen.
CMD kann zu Symptomen in anderen Körperbereichen führen:
- Ohr: Tinnitus, Ohrenschmerzen, Schwindel
- Nacken: Nackenschmerzen, morgendliche Verspannung
- Hals: Stimmveränderung, Schnarchen, Sprechstörungen, Heiserkeit
- Körper: Schulter-, Rücken-, Gelenkschmerzen, Taubheitsgefühl in Armen und Fingern, Wirbelsäulendysfunktion
- Mund: Zahndefekte, Kiefergelenkknacken, Zungentaubheit
- Augen: Augenflimmern, Doppeltsehen, Schmerzen hinter den Augen, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit
- Kopf: Kopf-, Gesichtsschmerzen
- Psyche: Schlaflosigkeit, Tagesmüdigkeit, Unruhe, DepressionOhr: Tinnitus, Ohrenschmerzen, Schwindel
- Nacken: Nackenschmerzen, morgendliche Verspannung
- Hals: Stimmveränderung, Schnarchen, Sprechstörungen, Heiserkeit
- Körper: Schulter-, Rücken-, Gelenkschmerzen, Taubheitsgefühl in Armen und Fingern, Wirbelsäulendysfunktion
- Mund: Zahndefekte, Kiefergelenkknacken, Zungentaubheit
- Augen: Augenflimmern, Doppeltsehen, Schmerzen hinter den Augen, Sehstörungen, Lichtempfindlichkeit
- Kopf: Kopf-, Gesichtsschmerzen
- Psyche: Schlaflosigkeit, Tagesmüdigkeit, Unruhe, Depression
Pressen und Knirschen gehen an die Substanz
Wir beißen die Zähne zusammen, wenn uns etwas belastet und stresst. Die Folge:
Die Kaumuskulatur verspannt sich und infolgedessen weitere Muskeln. Kopf-, Rückenschmerzen und Konzentrationsprobleme können hinzukommen. Hilfreich sind Entspannungstherapien. Eine spezielle Beißschiene entlastet den Kiefer – und die Zähne, die durch den Druck des Zusammenbeißens und durch nächtliches Zähneknirschen Schaden nehmen können.
Die Körperstatik gerät aus dem Lot
Ein weiteres Beispiel aus dem Bereich der CMD-Problematik: Wenn die Zahnreihen nicht gleichmäßig aufeinandertreffen, kann es zu Störungen in der gesamten Körperstatik kommen. Der Körper versucht, die nicht passgenaue Kauebene ständig auszugleichen. Der Biss bestimmt die Haltung des Kopfes und diese wiederum unsere gesamte Körperhaltung. Mithilfe einer Positionsschiene, Physiotherapie und Osteopathie lässt sich die Körperstatik wieder harmonisieren.
Warum Zähne Bandscheibenvorfälle, Herzprobleme und
andere Beschwerden verursachen können.
Mit vielen Tipps aus der ganzheitlichen Zahnheilkunde.
Dr. Annette Jasper: Verzahnt, riva Verlag, 192 Seiten, 19,99 Euro, ISBN 978-3-7423-0711-8
Bildnachweis:
iStockphoto /AaronAmat, /MicrovOne; riva Verlag