Start 2/2024 Welche Sportart hilft wem?

Welche Sportart hilft wem?

von Lars Scheumann

Bewegung ist ein Booster für die Gesundheit und wirkt präventiv vielen Zipperlein entgegen. Wer bereits Schmerzen oder Beschwerden hat, kann mit gezielten Übungen aber auch viel bewirken – erst recht draußen an der frischen Luft in der Natur.

Warum nicht das Schöne mit dem Nützlichen verbinden: Jetzt, in der warmen Jahreszeit, zieht es uns ins Freie. Spielen, Schwimmen, Laufen, Wandern, Radfahren: Alles macht Spaß – und kann gezielt eingesetzt sogar mancher Erkrankung entgegenwirken. Ob Schmerzen lindern, Entzündungen zurückdrängen, das Herz-Kreislauf-System stärken: Es gibt viele Einsatzbereiche, in denen Bewegung und Sport helfen können. Je nach Intensität natürlich immer zuvor in Absprache mit Ihrem Arzt.

„Ich leide unter Rückenschmerzen.“

Alle Übungen, die im oberen Rücken den Muskelaufbau anregen, tun Gelenken und Wirbelsäule gut. Viele klassische Bewegungsarten, die sich im Freien ausführen lassen, sind daher optimal, wenn es Ihnen im Rücken zwickt und zwackt. Dazu gehören z. B. Nordic Walking, Rücken- und Kraulschwimmen. Aber auch Yoga im Freien oder therapeutisches Klettern unter Anleitung sind empfehlenswert. Ebenso hilft Inlineskaten, da es Muskelpartien an Rücken, Gesäß und Beinen trainiert und zudem die Rumpfmuskulatur durch das Schwingen der Arme kräftigt.

Schmerztabletten sind im Sport tabu!

Bewegung kann Schmerzen mindern, umgekehrt sollten Sie aber nie Schmerztabletten nehmen, um Sport treiben zu können. Häufig werden Schmerzmittel auch schon präventiv vor der Belastung eingenommen. Doch das ist gefährlich, denn die Kombi aus Schmerzmittel und extremer körperlicher Betätigung kann schnell zu Nierenschäden, Magenproblemen oder inneren Blutungen führen. Besprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Arzt, wie groß der Abstand zwischen Tabletteneinnahme und sportlicher Aktivität sein soll.

150 Minuten

… pro Woche moderaten Ausdauersport oder 75 Minuten schweißtreibenden Sport empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

„Ich habe Herzprobleme und hohen Blutdruck.“

Für Herzkranke führt der Weg erst einmal zum Arzt. Eine sportmedizinische Untersuchung ist ein Muss – so empfiehlt es die Deutsche Herzstiftung. Hinterher wissen Sie, welche und wie viel Bewegung für Sie optimal sind. Generell ist regelmäßiger Ausdauersport besonders wirksam, da er das Herz stärker durchbluten lässt und den Blutdruck senkt. Möglich ist auch eine Kombi aus schnellem Gehen und Laufen; ebenso kräftigt Radeln die Herzleistung. Je öfter sie aktiv werden, desto besser.

„Ich habe Rheuma.“

Neben einer guten Medikamenteneinstellung und einer antientzündlichen Ernährung ist Sport bei der Rheumabehandlung eine effektive Säule. Studien belegen, dass Betroffene, die sich viel bewegen, ihre Medikamente um bis zur Hälfte reduzieren können. Der Grund: Ein Mix aus Kraft, Ausdauer und Koordination wirkt entzündungshemmend. Ein langsamer Einstieg ist wichtig, z. B. mit langen Spaziergängen oder Gartenarbeit. Später können gelenkschonende Sportarten wie Walking, Radfahren oder Schwimmen Ihre mögliche Physiotherapie in der Praxis optimal ergänzen. Ein Bewegungsprogramm bietet außerdem die Deutsche Rheuma-Liga an unter www.rheuma-liga.de/angebote/aktiv-hoch-r

„Ich möchte abnehmen.“

Sportarten wie Squash, Seilspringen und Joggen verbrennen die meisten Kalorien – im Schnitt 360 bis 960 kcal pro 30 Minuten. Wer allerdings viele Pfunde auf den Hüften hat, schädigt mit diesen Sportarten schnell seine Gelenke! Übergewichtige wählen daher lieber gelenkschonende Varianten wie Schwimmen oder Radfahren. Besonders empfehlenswert ist auch Nordic Walking. Und Kraftsport? Eine Ergänzung zum Ausdauersport ist sinnvoll, denn je mehr Muskeln Sie aufbauen, desto mehr Energie verbrennt der Körper. In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung spüren Sie schnell mehr Vitalität und Energie.

Kurz im Überblick

Erkrankung Unterstützende Sportarten
Arthrose Wassergymnastik, Radfahren
Depression Stand-up-Padd­ling (SUP), Teamsportarten (z. B. Beachvolleyball), Laufen, Yoga
Knieprobleme Schwimmen, Radfahren
Stress Joggen, Klettern, Thai Chi, SUP
Diabetes regelmäßige Alltagsbewegung und alle Ausdauersportarten.

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