Start 2/2024 Sommer auf der Haut

Sommer auf der Haut

von Lars Scheumann

„Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel“, sagen Dermatologen und meinen damit nicht nur schwere, schmerzende Verbrennungen, sondern auch schon leichte Hautrötungen.

Warme Sonnenstrahlen sind so schön, aber auch so gefährlich für unsere Gesundheit. Schnell verursachen sie leichte bis schwere Hautschäden, die sich durch den ganzen Sommer hindurch summieren und die Haut auf lange Sicht schädigen. Rund 300.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Hautkrebs. Ärzte warnen daher vor UV-A- und UV-B-Strahlen. Um sie zu vermeiden, helfen ausreichender Sonnenschutz und geeignete Maßnahmen schon vor dem Aufenthalt im Freien.

Hautschutz von außen

Hoher Lichtschutzfaktor: Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfiehlt für Kinder einen hohen Lichtschutzfaktor (LSF) von mindestens 30, für Erwachsene mindestens 20. Aber: Aufenthalte in großen Höhen, am Wasser und in sonnenreichen Regionen erfordern ein Sonnenschutzmittel mit einem sehr hohen Lichtschutzfaktor (50+).

Ausreichend Einwirkzeit: Viele Sonnencremes brauchen 15-30 Minuten Zeit, bis ihr Schutz vollständig wirkt. Daher sollten Sie früh genug anfangen, sich einzucremen. Hellhäutige und empfindliche Hauttypen erledigen das erste Cremen am besten noch zu Hause. Und: Vergessen Sie nicht das Nachcremen zwischendurch. Auch ein hoher Lichtschutzfaktor bringt Sie nicht durch den ganzen Tag.

Genug Creme: Viel hilft viel – ist das Motto. Die meisten Menschen tragen Sonnenschutz zu dünn auf. Der Krebsinformationsdienst rät bei einem Erwachsenen zu vier gehäuften Esslöffeln Creme für den ganzen Körper.

Weitere wichtige UV-Schutzmaßnahmen: Selbst der höchste Lichtschutzfaktor kann UV-Strahlung nicht vollständig abblocken. Wichtig sind daher regelmäßige Aufenthalte im Schatten, eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille. Zudem gerne mal eine Stunde zwischendurch hautbedeckende Kleidung tragen.

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Hautschutz von innen

Unsere Haut und unser Körper müssen durch verschiedene Umwelteinflüsse ständig mit freien Radikalen (aggressiven Sauerstoffmolekülen) kämpfen. Intensive UV-Strahlung im Sommer verstärkt ihre Konzentration aber noch mal um ein Vielfaches und damit den oxidativen Stress im Organismus. Die Konsequenzen sind vorzeitige Hautalterung, aber auch ein geschwächtes Immunsystem. Wir werden anfälliger für Erkrankungen und auch das Risiko, Krebs zu bekommen, steigt.

„Was du isst, hat direkte Auswirkungen auf deine Hautgesundheit“, sagt daher auch Wissenschaftlerin und Ernährungsexpertin Dr. Dorothea Portius in ihrem Buch „Die Kollagen-Formel“. Sie empfiehlt eine nährstoffreiche Ernährung, die angepasst auf die jeweilige Jahreszeit die Haut von innen schützen und gerade im Sommer oxidativen Stress mindern kann. Zu einer solchen Ernährung gehören:

Sekundäre Pflanzenstoffe: Sie entfalten eine schützende und gesundheitsfördernde Wirkung und können in den Sommermonaten perfekt über eine gemüse- und obstreiche Ernährung aufgenommen werden, z. B. in allen Arten von Beeren, Brokkoli, Hülsenfrüchten, Paprika, Nüssen, Zwiebeln und Schnittlauch.

Kalzium und Beta-Carotin: Beides empfehlen Ärzte und Apotheker zur Vorbeugung gegen sonnenbedingte Hauterkrankungen, z. B. gegen Sonnenallergie (PLD – polymorphe Lichtdermatose). Beta-Carotin kann generell UV-Licht absorbieren und oxidativen Stress im Körper absorbieren. Es steckt z. B. in Karotten, Tomaten und rotem Paprika. Kalzium ist z. B. in grünem Gemüse, Mineralwasser und Käse.

Zink: Da der Körper durch Hautreizung oder -entzündung mehr Zink benötigt, ist eine zusätzliche Zinkversorgung über die Ernährung ratsam, z. B. in Kürbis- und Sonnenblumenkernen, Haferflocken und Sesam.

Hochwertige Pflanzenfette: Zellen der Ober- und Unterhaut brauchen Fette, um die Hautbarriere vor Schäden zu unterstützen. Wertvolle Omega-3-Fettsäuren sind z. B. in Lein-, Raps- und Hanföl enthalten.

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Dr. Dorothea Portius,
Thomas Kartelmeyer:
Die Kollagen-Formel
Südwest Verlag, 19 Euro
ISBN: 978-3-517-10310-5

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