Start 1-2/2025 So gehen Sie gegen Heuschnupfen vor – Pollenalarm im Frühling

So gehen Sie gegen Heuschnupfen vor – Pollenalarm im Frühling

von Lars Scheumann

Spätestens seit die ersten Krokusse blühen, halten viele Allergiker am liebsten die Luft an, denn die Heuschnupfenzeit kann im Alltag extrem belastend sein. Im schlimmsten Fall droht unbehandelt allergisches Asthma.

Der Frühling bringt nicht nur höhere Temperaturen und längere Tage, sondern auch eine Vielzahl von Pollen mit sich. Diese winzigen Partikel, die von Bäumen, Gräsern und Blumen freigesetzt werden, können bei Allergikern starke Reaktionen hervorrufen. Laut Allergieinformationsdienst des Helmholtz-Zentrums München leiden 15 Prozent der Deutschen an Heuschnupfen. Tendenz steigend. Auch ältere Erwachsene, die noch nie zuvor von einer Allergie betroffen waren, können plötzlich auf Pollen reagieren.

Wenn das Immunsystem verrücktspielt

Allergien entstehen, wenn das Immunsystem auf eigentlich harmlose Sub-
stanzen wie Pflanzenpollen überreagiert. Sie werden als Bedrohung identifiziert, woraufhin der Körper mit einer Abwehrreaktion durch Freisetzung von Histaminen antwortet. In der Regel sind die oberen Atemwege betroffen. Beim allergischen Asthma ist die Lunge betroffen. Dabei kommt es häufig zu Atemnot.

Pollen fernhalten:
Diese Maßnahmen helfen

Der Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) empfiehlt, sich rechtzeitig auf die Allergiesaison vorzubereiten und nicht erst, wenn die Symptome bereits akut sind. Halten Sie Fenster geschlossen. Lüften Sie nur in den frühen Morgenstunden oder am Abend, da dann die Pollenkonzentration in der Luft niedrig ist.

  • Wechseln Sie Ihre Straßenkleidung, wenn Sie nach Hause kommen, und legen Sie sie nicht im Schlafzimmer ab.
  • Trocknen Sie die Wäsche nicht im Freien.
  • Waschen Sie häufig die Haare.
  • Nutzen Sie Staubsauger mit HEPA-Filtern.
  • Wechseln Sie mindestens wöchentlich die Bettwäsche.
  • Stellen Sie Luftreiniger auf.
  • Wechseln Sie jährlich die Luftfilter im Auto.
  • Nutzen Sie unterwegs FFP2-Masken, z. B. auf dem Fahrrad. Die Menge eingeatmeter Pollen kann dadurch stark reduziert werden.
  • Informieren Sie sich, z. B. via App, über den tages-aktuellen Pollenflug. Damit haben Sie einen Überblick, ob und in welcher Region erhöhte Konzentrationen zu erwarten sind, und können nach Möglichkeit Ihren Alltag danach ausrichten.

Stark gegen Pollen: Desensibilisierung als Lösung

Menschen, die stark von einer Pollenallergie betroffen sind oder an allergischem Asthma leiden, wird in vielen Fällen eine Desensibilisierung (auch Hyposensibilisierung genannt) empfohlen. Bei Kindern und Jugendlichen mit ersten auftretenden Symptomen kann sie ebenfalls sinnvoll sein.

Bei der Desensibilisierung handelt es sich um eine spezifische Immuntherapie (SIT), bei der das Immunsystem schrittweise über einen langen Zeitraum an das Allergen gewöhnt wird, um so die allergische Reaktion zu reduzieren. Dabei werden Allergene in steigenden Dosierungen entweder unter die Haut gespritzt oder als Tropfen bzw. Tabletten vom Hautarzt verabreicht.

Pollenzeit rund um die Uhr

Viele Menschen reagieren vor allem auf Frühblüher wie Birke, Erle und Hasel. Andere haben erst (oder zusätzlich) zu Beginn des Sommers Symptome – etwa gegen Gräserpollen, Weizen oder Ambrosia. Allerdings: Durch die wärmer werdenden Winter gibt es kaum noch Monate, in denen nichts blüht. So kommen starke Allergiker nicht einmal dann zur Ruhe. Noch dazu setzen Pollen durch die höheren Temperaturen und die Schadstoffbelastung mehr Allergene frei. Dadurch verlängert sich die Pollensaison, was die Beschwerden für Betroffene deutlich verstärkt.

Das sind die Symptome

Zu den häufigsten Symptomen gehören ständiges Niesen und eine laufende Nase, juckende Augen und Atembeschwerden. Eine Pollenallergie ist aber nicht nur unangenehm, sie kann unbehandelt auch zu schwereren Erkrankungen wie Asthma führen. Daher sollten rechtzeitig Maßnahmen zur Eindämmung ergriffen werden.

Hilfe durch Medikamente

Zur Abklärung der Allergie und für eine optimale Behandlung ist ein Besuch beim Hautarzt sinnvoll. Um die Symptome zu lindern, können Antihistaminika helfen. Sie unterdrücken die Freisetzung der Histamine im Körper und verhindern bzw. reduzieren so die Abwehrsymptome. Nasensprays und Augentropfen helfen bei akuten Beschwerden. Auch Nasenduschen können Linderung bringen.

Klick ins Netz

Mehr Infos zum Thema finden Sie beim Deutschen Allergie- und Asthmabund: www.daab.de

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